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Kurschus bei Friedensdemo in Berlin

EKD: „Das Blut, das in der Ukraine vergossen wird, schreit zum Himmel“

Zu sehen ist eine Ukraine-Flagge, daneben eine Kinderhand, im Hintergrund die Reichstags-Kuppel

Impression der Friedens-Demonstration in Berlin am 27. Februar 2022

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus hat auf der Friedensdemonstration gegen den Krieg in der Ukraine klare Worte gefunden. Richtung Kremel sagte sie auch: „Wir werden der kriegslüsternen Herrscherclique in Russland nicht das Geschenk machen, ihr Volk zu hassen.“

„Das Blut, das in der Ukraine vergossen wird, schreit zum Himmel.“ Mit diesem dringlichen Appell hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, am Sonntag auf der zentralen Friedenskundgebung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses in Berlin die russische Regierung zum sofortigen Stopp des Ukrainekrieges aufgefordert. Nach Medienangaben waren rund um die Siegessäule nach Veranstalterangaben bis zu 500.000 Menschen zusammengekommen.

Verlogene und machtgierige Regierung im Kremel  

„Was so lange undenkbar schien, ist wirklich geworden. Die Wirklichkeit, die uns jetzt einholt, ist brutal. Ein Land ist über das andere hergefallen“, sagte Kurschus vor Demonstrantinnen und Demonstranten. „Die verlogene und machtgierige Regierung des einen Landes hat mit blanker Gewalt und gegen alles Recht ihren Soldaten befohlen, ein anderes Land zu überfallen. Das ist ein Verbrechen. Die Menschen in der Ukraine werden bombardiert und beschossen. Sie verteidigen sich, suchen zu Hunderttausenden Schutz in Kellern oder sie flüchten aus dem Land, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten.“

Der Herrscherclique in Moskau nicht das Geschenk machen, die Russen zu hassen

Kurschus rief dazu auf, nicht in eine Spirale des Hasses zu geraten: „Wir verweigern uns der Verführung zum Hass. Wir verweigern uns der Spirale der Gewalt. Wir werden der kriegslüsternen Herrscherclique in Russland nicht das Geschenk machen, ihr Volk zu hassen. Wir werden das Spiel der Verfeindung nicht mitspielen“, sagte die Ratsvorsitzende.

Gott hört auch Stimmen des Friedens

Jetzt seien Taten gefragt: „Wo Kriege geführt werden, da kommt es auf Waffen an. Wo der Frieden werden soll, da kommt es auf uns an“, so Kurschus. „Es kommt auf uns an, den leidenden Menschen in der Ukraine, den verängstigten Menschen in unseren Nachbarländern, unsere Solidarität zu zeigen, keine billige, sondern eine, die uns etwas kostet. Es kommt auf uns an, den Menschen in Russland, die sich gegen den Krieg stellen, unsere Achtung zu bezeugen. Es kommt auf uns an, den Menschen, die flüchten, zu helfen und ihnen Wege zu öffnen, damit sie ihr Leben retten können.“ Annette Kurschus: „Das Blut, das im Krieg vergossen wird, schreit zum Himmel.  Gott hört den Schrei, das glaube ich gewiss. Und: Gott hört auch die Stimmen des Friedens“, so die EKD-Ratsvorsitzende.

Hintergrund Friedensdemonstration am 27. Februar

Zur Demonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Friedens-, Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen. In Redebeiträgen forderten sie dazu auf, unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren und appellierten an die russische Führung, umgehend ihre Kämpfe einzustellen und ihre Truppen zurückzuziehen. Für den Sonntag hat die EKD gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz außerdem zu Friedensgebeten aufgerufen. Bundesweit luden am späten Nachmittag zahlreiche Kirchengemeinden mit Glockengeläut zu Andachten ein.

Themenspecial zur Ukraine: 
https://www.ekhn.de/aktuell/nachrichten/frieden-statt-gewalt/ukraine-krieg-themen-special.html

 

 


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